Trotz der derzeitigen weltweiten Investitionszurückhaltung erwartet FANUC mittel- bis langfristig einen deutlichen Anstieg der Nachfrage nach Fabrikautomation, auch in Europa. Auf der jüngsten EMO 2023 in Hannover stellte das Unternehmen seine neuesten Produkte und Lösungen vor und zeigte, wie die Hersteller und Nutzer von Werkzeugmaschinen drängende Probleme wie steigende Energiekosten, Digitalisierung und Fachkräftemangel angehen können.
Zu den wichtigsten Innovationen zählt die noch in der Entwicklung befindliche neue CNC-Generation, ausgestattet mit einer modernen iHMI2-Schnittstelle, die FANUC erstmals auf der EMO vorstellte. Mit einer deutlich höheren Leistung, der Unterstützung beliebiger Maschinenkinematiken, einer besseren Übersichtlichkeit für den Bediener und Energieeinsparungen von rund 10 Prozent dank des neuen Antriebssystems ai-D war die FS500-iA eines der Highlights auf der Messe. Darüber hinaus hat FANUC viele dieser Vorteile bereits in den verbesserten Versionen seiner bestehenden FS30i/31i/32i-B Plus und Standard-FS0i-F Plus CNC-Lösungen umgesetzt.
Im Bereich der Digitalisierung bietet FANUC mehrere Lösungen an, wie zum Beispiel einen „digitalen Zwilling", der Werkzeugmaschinenherstellern und -anwendern nicht nur bei der Entwicklung von Maschinensoftware und Hersteller-spezifischer Bedienerführung hilft, sondern auch bei der Optimierung der Leistung, der Rationalisierung von Abläufen und der Erprobung neuer Konzepte, alles virtuell abgebildet, aber sehr realitätsnah und dadurch schnell umzusetzen.
Wenn es um Datenerfassung und -analyse geht, hat FANUC zahlreiche integrierten IoT-Lösungen im Portfolio, sowie die FANUC-eigene IoT-Plattform FIELD System Basic Package. Darüber hinaus bietet das Unternehmen Schnittstellen zu allen wichtigen IoT-Plattformen, eine wichtige Voraussetzung für den Weg zur Smart Factory. Um zu demonstrieren, wie alle Arten von FANUC Produkten – CNC, Roboter und ROBOMACHINES zusammen mit Peripheriegeräten – einfach in eine vollautomatische Fabrik integriert werden können, zeigte FANUC auf der EMO eine solche effiziente Produktionszelle mit zwei Bearbeitungszentren der Serie ROBODRILL α-DiB Plus und zwei ROBOCUT α-CiC Drahterodiermaschinen.
Zu den Highlights im Maschinenprogramm von FANUC, die auf der Messe präsentiert wurden, gehörten die ROBODRILL α-D28LiB5ADV Plus Y500 mit einer automatischen Werkzeugwechselkapazität von 28 Werkzeugen und einem längeren Y-Achsen-Hub von 500 mm sowie die ROBOCUT α-C800iC Drahterodiermaschine, die als größtes Modell der CiC-Serie von FANUC mit verbesserter Präzision und Bedienerfreundlichkeit die Serie vervollständigt. Die Spritzgießmaschine ROBOSHOT α-S50iB, die als vollelektrische Maschine einen besonders niedrigen Energieverbrauch hat, wurde mit einem Roboter der beliebten LR mate-Serie von FANUC automatisiert gezeigt.
Die Automatisierung von Werkzeugmaschinen war für FANUC in den letzten Jahren ein wichtiger Umsatztreiber. Aber auch in Fabriken, Logistikzentren und anderen Orten haben Roboter in einem breiten Spektrum von Anwendungen Einzug gehalten. Immer mehr von ihnen sind mit Bildverarbeitungssystemen ausgestattet, die eine hohe Rechenleistung erfordern. Auf der EMO stellte FANUC seine neue iPC-Box vor, die eine zuverlässige Industrielösung für solche fortschrittlichen Roboteranwendungen darstellt.
Das Unternehmen, das kürzlich die Auslieferung seines einmillionsten Roboters bekannt gab und mehr als 200 Robotermodelle im Angebot hat, stellte eine Reihe von Robotern in verschiedenen Anwendungen aus. Zu den Blickfängen auf der Messe gehörten der weltweit stärkste Roboter M-2000iA/2300, der Traglasten von bis zu 2300 kg bewältigen kann, und der M-1000iA mit einer Traglast von 1000 kg, die mit ihren versatilen Bewegungen beide ebenso viel Aufmerksamkeit auf sich zogen wie die Produktpalette des Unternehmens an kollaborativen Robotern (Cobots).
FANUC hat die Traglasten dieser Cobots kürzlich auf 30 kg für den CRX-25iA und 50 kg für den CR-35iB erweitert, was letzteres Modell zum stärksten Cobot auf dem Markt macht. Die Nachfrage nach kollaborativen Robotern hat in den letzten Jahren stark zugenommen, da sie ohne Schutzzaun und damit platzsparend in bestehende Produktionslinien integriert werden können und die Fähigkeit besitzen, "Hand in Hand" mit den Fabrikarbeitern zu arbeiten.
"Wir möchten die Arbeiter von sich wiederholenden, anstrengenden und gefährlichen Aufgaben entlasten", erklärte Marco Ghirardello, Präsident und CEO von FANUC Europe, auf einer Pressekonferenz anlässlich der EMO. "Arbeitnehmer und Unternehmen können gleichermaßen davon profitieren, wenn Mitarbeiter anspruchsvollere Aufgaben übernehmen, bei denen sie ihre kognitiven Fähigkeiten besser einsetzen können." Um Unternehmen bei der Qualifizierung ihrer Mitarbeiter zu unterstützen, hat FANUC seine Schulungszentren und Akademien in ganz Europa ausgebaut. Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen mit Universitäten und Bildungseinrichtungen zusammen, um die nächste Generation von Automatisierungsexperten auszubilden.
Das Streben von FANUC nach Innovation, Fortbildung, zuverlässigen Produkten und Service sowie das große Vertriebs- und Servicenetz von mehr als 20 Niederlassungen in Europa und über 260 Standorten in der ganzen Welt scheint sich auszuzahlen. "In Europa sehen wir derzeit viele Kunden, die außerhalb ihrer Heimatmärkte expandieren wollen und uns als globalen Partner wählen", sagte Ghirardello. Er kündigte außerdem an, dass FANUC weiterhin eng mit den Kunden zusammenarbeiten werde, um auch künftig innovative Lösungen für die Fertigungsindustrie anzubieten.