Die Brauerei befindet sich immer noch an ihrem ursprünglichen Standort im Herzen von Southwold und produziert täglich umgerechnet 1.900 Fässer Bier. Eine Brauerei des 21. Jahrhunderts in einem Gebäude aus dem 19. Jahrhundert unterzubringen, erwies sich für Fergus und sein Team jedoch als ständige Herausforderung, da sie mit den modernen Braumethoden und der schnell wachsenden Nachfrage der Verbraucher nach einem breiteren Angebot an Bieren und Spirituosen Schritt halten wollten.
Ein Bereich, den die Brauerei mit großen Schritten vorantreiben will, ist die Einführung der Automatisierung, genauer gesagt der Einsatz von robotisierten End-of-Line-Palettiersystemen für die Endabfertigung der abgefüllten Bierfässer.
Fergus fährt fort: „Obwohl wir unser Portfolio in den letzten Jahren erweitert haben, bleibt das Fassbier doch ein Kernstück der Brauerei. Am Ende unserer Hauptabfüllanlage – wo wir das Bier in die Fässer füllten – hatten wir eine alte Palettieranlage, die sehr viel Platz beanspruchte. In Anbetracht des Standorts der Brauerei steht uns nur sehr wenig Platz zur Verfügung, so dass wir ziemlich kreativ sein müssen, wenn es darum geht, ihn so effektiv wie möglich zu nutzen.“
„Wir hatten eine neue Technologie entdeckt, die wir installieren wollten, um eine Version unseres Ghost Ship Pale Ale mit 0,5 % Alkoholgehalt zu brauen, aber wir hatten keinen verfügbaren Platz mehr. Wir überlegten, dass wir durch die Aufrüstung der alten Palettieranlage zu einer kompakteren automatisierten Lösung alles innerhalb der Brauerei unterbringen konnten. Wir haben dies Anfang 2018 in Angriff genommen und uns an FANUC gewandt, um ein robotisiertes End-of-Line-Beladungssystem zu konzipieren.“
Um die erheblichen Lastanforderungen bei der Handhabung von Metallfässern, die mit über 160 Litern Bier gefüllt sind, zu erfüllen, bestimmte FANUC den 6-achsigen Palettierroboter R-2000iC/210L. Mit einer maximalen Traglast von 210 kg konnte er die vollen Fässer bequem mit der geforderten Geschwindigkeit von 250-300 Fässern pro Stunde verarbeiten und so mit dem Bier, das aus der Abfüllanlage kam, Schritt halten. Mit einer kompakten Grundfläche von 771 mm x 610 mm und einer Reichweite von 3100 mm kann er problemlos im engen Arbeitsbereich der Brauerei arbeiten. Entscheidend ist, dass das Gehäuse des Roboters der Schutzart IP54 entspricht, um ihn vor den Bierresten zu schützen, die in der Fassabfüllanlage anfallen.
Der R-2000iC/210L war jedoch nicht Adnams erste Begegnung mit der Robotik. Im Jahr 2017 beschlossen Fergus und sein Team als Reaktion auf die wachsende Beliebtheit von Keg-Bieren, das Keg-Angebot von Adnams zu erweitern. Bis dahin wurden alle nicht-Fassbiere zum Füllen in Kegs ausgeliefert, aber die Brauerei wollte diesen Prozess an ihrem Hauptstandort im Zentrum von Southwold selbst durchführen. Dazu musste Platz für die Aufbereitungstanks sowie für die Filtrations- und Kegging-Ausrüstung gefunden werden. Das letzte Teil des Puzzles war der Einbau eines FANUC R-2000iC/165F-Roboters in den Kegger, der zum Heben und Stapeln der frisch gefüllten Kegs verwendet wurde. Obwohl dies im Vergleich zur Fassabfüllanlage der Brauerei in einem viel kleineren Maßstab erfolgte, ebnete der Erfolg den Weg für das viel größere System, das 2018 in der Fassabfüllanlage eingesetzt wurde.
Nach der erfolgreichen Installation des R-2000iC/210L im Jahr 2018 und des FANUC R-2000iC/165F im Jahr 2017 werden nun alle Fass- und Keg-Biere der Brauerei von Robotern gehandhabt und verladen.