Der schnelle und flexible Weg zur richtigen Dichtung
Seal Maker präsentiert eine Neuentwicklung zur Produktion gedrehter Dichtungen
Gedrehte Dichtungen sind nicht nur in der Reparatur und Wartung gefragt, sondern werden auch für Erstausrüster immer interessanter. Die wachsende Akzeptanz wird durch Fertigungssysteme befördert, bei denen Software und Drehmaschine optimal auf die Werkstoffe abgestimmt sind und eine wirtschaftliche Lösung bieten. Diese Voraussetzungen erfüllt die von Seal Maker entwickelte und mit CNC und Antriebstechnik von FANUC bestückte SML 500e optimal.
Dichtungstechnik ist ein weites Feld. Der Markt kennt die unterschiedlichsten Formen und Materialien. Unterschiedliche Stückzahlen von eins bis weit in die Millionen sind keine Seltenheit. Entsprechend differenziert sind die Fertigungsverfahren. Neben der traditionellen Dichtungsfertigung im Spritzguss setzen Hersteller immer häufiger spanende Systeme ein und nutzen dabei drehende Verfahren.
Die Seal Maker GmbH im österreichischen Pöttelsdorf ist auf Entwicklung, Fertigung und Vertrieb von Rohr- und Stangenhalbzeugen sowie Maschinenanlagen zu deren Endbearbeitung spezialisiert. Johann Glocknitzer, Geschäftsführer und Inhaber von Seal Maker, erläutert: „Anders als das herkömmliche Fertigungsverfahren für Dichtungen – das Spritzgießen – ermöglicht unser System die effiziente Produktion kleiner bis mittlerer Stückzahlen. Außerdem können Sondermaße und Spezialprofile angefertigt werden.“
Die Erfolgsformel von Seal Maker lautet: „Halbzeug + Drehmaschine = Dichtung“. So umfasst das aktuelle Produktsortiment auch über 30 verschiedene Werkstoffe, die – als Halbzeuge geliefert – rund 55 % des Umsatzes ausmachen. Ein weiterer Kernbereich des Gesamtangebots sind die verarbeitenden Maschinen, die bei Seal Maker inzwischen mit rund 25 % zum Umsatz beitragen. Die restlichen 20 % werden von der Dichtungsproduktion im eigenen Hause gestellt. Sie ist „rein als Back-up für unsere Kunden gedacht, die bereits Halbzeuge und Maschinen von uns beziehen“, berichtet Johann Glocknitzer. Schließlich sieht er sein Unternehmen keinesfalls als Dichtungslieferant, sondern vielmehr als Dienstleister der Dichtungsindustrie. Die Produktion ist Teil des Service – und der hat bei Johann Glocknitzer hohe Priorität. „Viele unserer Kunden betreiben nur kleinere Maschinen, oder ihre Produktionskapazität reicht mitunter nicht aus. Wir sind gern bereit, mit der Fertigung größerer Maße – oder auch größerer Stückzahlen – einzuspringen.“
Von diesem Service profitiert das Unternehmen selbst in zweierlei Hinsicht. Erstens stärkt er die Kundenbindung und zweitens bezieht man hieraus wertvolles Know-how, das wiederum in die Software und Maschinentechnik eingehen kann. Bis vor kurzem bestand das Seal Maker-Maschinenprogramm aus sechs Modellen unterschiedlicher Größe und Ausstattung, mit denen Dichtungen bis zu einem Außendurchmesser von 720 mm gearbeitet werden konnten. Seal Maker bezieht diese Drehmaschinen von Drittherstellern, modifiziert sie für die besonderen Anforderungen in der Dichtungsproduktion. Danach werden sie mit eigenen Produkten wie SML-Software, Haltern, Saugsystem sowie Späneschredder ausgestattet. Das Unternehmen bietet auch die Wartung und Reparatur dieser SML-Maschinen sowie Praxisschulungen an.
Aber Johann Glocknitzer war mit diesen Maschinen noch nicht ganz zufrieden. Die ursprünglich für die Metallbearbeitung vorgesehenen Drehmaschinen sind für die Dichtungsherstellung nämlich etwas überdimensioniert. Aus dem Grund begann man in der CNC-Entwicklungsabteilung bei Seal Maker über das „eigene“, speziell für die Kunststoffverarbeitung konzipierte Produktionssystem nachzudenken. Es war nicht der technische Optimierungsbedarf allein, auch die Forderung nach wirtschaftlicheren Maschinen ließ diese Idee schließlich zu einem konkreten Projekt werden. Das Ergebnis: Auf der MDA India 2009 enthüllte Seal Maker die SML 500e als erstes Modell der eigenen Maschinenserie und Inkarnation der in den vergangenen Jahren gesammelten Erfahrung. Bis heute wurde dieses Maschinenmodell mehr als 120 Mal gebaut und erfolgreich im Markt installiert.
Als Partner auf Steuerungs- und Antriebsseite stand der CNC-Spezialist FANUC den Entwicklern zur Unterstützung bereit. Seit dem Kauf seiner allerersten CNC-Drehmaschine arbeitet Seal Maker mit FANUC. Jene Maschine war mit einer FANUC Steuerung ausgestattet und diente als Basis bei der Entwicklung der firmeneigenen Software. Die im Folgenden angeschafften Maschinen wurden ebenfalls mit FANUC CNC bestückt. In den Jahren zwischen 2004 und 2007 nahm Seal Maker auf Kundenwunsch auch andere Steuerungen in die Maschinen auf. Das gefiel Johann Glocknitzer jedoch gar nicht. Er sagt: „Es hat im Prinzip funktioniert, aber die Anwender mussten Defizite im Bedienkomfort und der insgesamt benutzerfreundlichen Darstellung der Programme hinnehmen. Außerdem gab es Probleme mit dem Service vor Ort. In der Hinsicht verlassen wir uns als Dichtungsspezialisten auf Unterstützung vom Steuerungshersteller. FANUC bietet uns optimalen Support, sodass wir mittlerweile unsere Systeme nur noch mit FANUC ausstatten.“
Aktuell ist in der SML 500e eine FANUC CNC-Steuerung Serie 0i-TD verbaut, die in Kürze von der Serie 0i-TF abgelöst wird. Da die SML 500e als leichtgewichtige Konstruktion konzipiert ist – womit sie sich ideal für die bei der Kunststoffbearbeitung auftretenden geringeren Kräfte qualifiziert –, konnten kleinere, effizientere Antriebsmotoren eingesetzt werden. Die Hauptspindel der SML 500e wird von einem 3,7 kW (S1)- bzw. 5,5 kW (S2)-Motor angetrieben und hat damit eine deutlich geringere Leistungsaufnahme als vergleichbare Maschinen mit typischerweise einem 11 kW (S1)- bzw. 15 kW (S2)-Motor. X- und Z-Achse werden von 1-kW-Motoren angetrieben.
In der Entwicklungsphase wurde auch darauf geachtet, dass die Genauigkeiten der Maschine den neuesten Stand der Technik erfüllen. Mit einem hochpräzisen Führungssystem ist die Genauigkeit im Tausendstel-Bereich garantiert. Dies wird außerdem mit einer Spezialmesseinrichtung auf jeder Maschine überprüft.
Ein SML-Komplettsystem ist mit einer von Seal Maker entwickelten CAD/CAM-Software ausgestattet, die auf dem mit dem System gelieferten PC installiert ist. Der Benutzer kann hier aus über 200 standardisierten Dichtungen auswählen. Innerhalb von Sekunden erzeugt die Software vollautomatisch das komplette CNC-Programm einschließlich Werkzeugauswahl. Gleichzeitig werden verschiedene Datenblätter sowie Toleranzempfehlungen erstellt, damit eine technisch einwandfreie Dichtung erstellt wird. Die Programmierung muss nicht mehr an der Maschine selbst vorgenommen werden. Ergebnis ist ein wesentlicher Zeitvorteil beim Rüsten der Maschine.
Die Standardprofile der Seal Maker-Software können individuell angepasst werden. Zusätzlich können Dichtungshersteller auch die optionale Werkstatt-Programmierschnittstelle Manual Guide i von FANUC nutzen. Mit ihr lassen sich schnell und einfach Spezialprofile auf der Maschine programmieren. Mit dem aktuellen Steuerungsmodell 0i-TD der SML 500e ist außerdem die Sicherheitsfunktion Dual Check Safety am Start. Diese Sicherheitsfunktion erfüllt die geltenden internationalen Sicherheitsnormen und überwacht sicherheitskritische Bereiche der Maschine. Das Resultat ist ein Mehr an Sicherheit für Bediener und Maschine.
Johann Glocknitzer ist überzeugt, dass er in FANUC den richtigen Partner für Steuerung und Antriebe gefunden hat. Er betont: „Wir arbeiten jetzt seit mehreren Jahren erfolgreich mit FANUC zusammen, denn wir sind von der hohen Zuverlässigkeit und Produktqualität der CNC-Steuerungen überzeugt.“ In den Entwicklungsphasen unserer Maschinensysteme standen kompetente FANUC Mitarbeiter unserem Team mit Rat und Ressourcen zur Seite. Daher sind wir an einer engen Zusammenarbeit auch weiterhin sehr interessiert sind.“
Über die letzten Jahre wurde das Maschinenprogramm um 2 weitere Maschinen aufgestockt. Für das Segment der Großdichtungen wurden Karussell-Drehmaschinen zur Herstellung von Dichtungen bis zu1850 mm ø gebaut. Zudem wurde die Entwicklung im Bereich angetriebene Werkzeuge (vollausgestattete C-Achse) und Automation vorangetrieben. „Das alles in enger Zusammenarbeit mit FANUC. Mit diesem Partner können wir für unsere Maschinen Optionen realisieren, die den Kunden einen deutlichen Mehrwert bieten.“
Hochleistungs-Standard-CNC
Die CNC-Steuerung 0i-Model D ist bekannt für einfache Bedienung und für Zusatzfunktionen, die vormals dem High-End-Segment vorbehalten waren. Alle 0i-Model D-Steuerungen kommen mit eingebettetem Ethernet und sind somit ideal auf die vernetzte Kommunikation mit PC-gestützten Systemen vorbereitet. Als Bonusmerkmal besitzen die Steuerungen einen PCMCIA-Steckplatz für Flash-Memory-Karten. Weitere Vorteile ergeben sich aus der integrierten Sicherheitsfunktion Dual Check Safety. Sie erfüllt geltende internationale Sicherheitsnormen und überwacht sicherheitskritische Bereiche der Maschine. Die FANUC Bedienersoftware Manual Guide i bietet einen weiteren Vorteil. Sie kombiniert zwei Programmiermethoden in einer Softwareanwendung. Je nach Bedarf und Anforderungen kann der Bediener zwischen Dialogprogrammierung oder herkömmlicher DIN ISO-Programmierung wählen. Bereits vorhandene Programme sind weiterverwendbar – sogar erweiterbar. Außerdem ist das FANUC-Program Transfer Tool verfügbar, eine PC-Anwendung zur Verwaltung von Unterprogrammen und Werkzeugversatzkorrekturen. Der Datenaustausch mit der CNC erfolgt per Ethernet-Verbindung.
Weltweit erfolgreich
Seal Maker ist ein weltweit agierender Hersteller qualitativ hochwertiger Halbzeuge, CNC-Drehmaschinen und Dichtungen, die in sämtlichen Industriebereichen Anwendung finden. Seit der Gründung 1997 befindet sich Seal Maker kontinuierlich auf Expansionskurs und zählt mittlerweile Unternehmen aus über 60 Ländern auf allen Kontinenten zum zufriedenen Kundenkreis. Die Qualität der hergestellten Produkte ist garantiert. Weitere Stärken von Seal Maker sind: Service, Flexibilität bei der Erzeugung von Sonderanfertigungen, geringe Durchlaufzeiten sowie Verlässlichkeit bei der Auftragsabwicklung. Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 100 Mitarbeiter am Hauptsitz Pöttelsdorf (im österreichischen Burgenland) und generierte 2014 einen Umsatz von 14 Mio. Euro. Konzerngesellschaften in Österreich betreuen die hiesigen regionalen Märkte (Kapfenberg und Linz). Der Markt Südostasien wird durch eine Niederlassung in Singapur betreut.