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Suteria setzt Roboter zum Verarbeiten und Dekorieren von Torten ein

Aufgabe:
Erarbeiten einer automatisierten Lösung, die die Produktivität in der Tortenfabrik steigern kann. Der verbesserte Durchsatz des neuen Systems reduziert den Bedarf an Nachtschichten und die monotone manuelle Arbeit beim Verzieren von riesigen Mengen an Torten. Natürlich muss die Qualität nach wie vor die hohen Standards der Handwerkskunst erfüllen.

Lösung:
Einsatz von Robotern bei der Herstellung und beim Dekorieren der berühmten Schweizer Solothurner Torte von Suteria. Da die kompakten LR Mate-Roboter von FANUC bereits als Lösungen für den Backbetrieb vorgeschlagen waren, übernahmen sie auch das Dekorieren der Torte und anderer Kuchen.

Ergebnis:
Der LR Mate-Roboter von FANUC eignet sich ideal für die Durchführung dieser aufwendigen, für den Menschen jedoch extrem monotonen Aufgaben. Dank seiner ungefähren Reichweite und Geschicklichkeit eines menschlichen Arms wurde der LR Mate zu einem wichtigen Bestandteil der Bäckerei.


Suteria setzt Roboter zum DEKORIEREN von Torten ein

Sie ist süß, berühmt und sieht gut aus. Außerdem schmeckt sie lecker, die Solothurner Torte der Suteria. In der Backstube hilft ein FANUC-Roboter bei der Herstellung.

Dabei ist die Idee, einen Roboter beim Tortenbacken einzusetzen, gar nicht neu. Und die Idee, das Dekorieren zu automatisieren, ist noch älter. Als Inhaber Manfred Suter vor gut 30 Jahren vor Feiertagen oft nächtelang in der Backstube den Kraftsport mit dem Dekorierbeutel ausübte, keimte in ihm schon die Absicht, Abhilfe zu schaffen. Über die Jahre verfolgte er diverse mechanische Ansätze einer Automatisierung. Anleihen bei der Mechanik eines Grammophons blieben in Anfängen stecken. Die Anstrengung blieb, die Löhne stiegen weiter.
Auf einem Jazz-Konzert lernte Suter dann den Ingenieur Ernst Ramseyer kennen, der für die Herstellung von „Tête de Moine“-Käse eine Maschine zum Salzen der runden Käselaibe entwickelt hatte. Suter griff das Thema auf und interpretierte die Lösung auf seine Weise – dank Adrian Albiez, Automatisierungsspezialist und Inhaber der damaligen Altron Systems AG in Neuhausen am Rheinfall. Ein FANUC-Roboter war schon Teil des ersten Lösungsvorschlages für den Konditoreieinsatz; er löste die Aufgabe und durfte fortan das Dekorieren der Japonaismasse übernehmen – bei der Solothurner Torte mit einem gemahlenen Haselnussgemisch.

Die „Original Solothurner Torte“ wird nach einem Rezept hergestellt, das 2015 hundert Jahre alt wird. Die Torte ist ein Verkaufsschlager der Suteria Chocolata AG im Schweizer Solothurn. Das zweite Hauptprodukt sind „Champagner Truffes“. Für beide traditionellen Spezialitäten gab es bei der Swiss Bakery Trophy 2010 im Wettbewerb mit 1 400 anderen Produkten zwei Goldmedaillen.
An diesem Erfolg hat ein LR Mate-Roboter von FANUC mitgewirkt. Der Beitrag des Roboters zur fertigen Torte ist bescheiden, die Begründung für seinen Einsatz jedoch geradezu ein „Klassiker“: Der Roboter erledigt eine monotone und überdies sehr kräftezehrende Arbeit. Vorbilder für den Einsatz gab es keine. Aber, so Michael Brüderli: „Unser Geschäft hat ein so großes Volumen angenommen, dass wir sorgfältig mit unseren Ressourcen umgehen müssen.“ Der CEO ist selbst gelernter Konditor und Chocolatier und hat nach seiner Lehre bei der Suteria mehrere Jahre Erfahrungen in unterschiedlichen Abteilungen bei einem großen Schokoladenproduzenten gesammelt und sich weitergebildet. Seit drei Jahren ist er nun zurück in Solothurn.

Handwerkliche Kunst wird in der Suteria großgeschrieben. Ein Abschlusszeugnis nach bestandener Lehre gilt überregional als Eintrittskarte in die Welt der Schokoladen, Torten und Pralinen. Trotzdem sind selbstverständlich viele Arbeitsschritte automatisiert oder mindestens mechanisiert. Für das Füllen der Trüffel gibt es „Abfüllmaschinen“, auch Teige werden maschinell gerührt. Das alles in überschaubarem Rahmen und ohne Druck. Während andere Branchen einen Roboter ausdrücklich aus Qualitätsgründen einsetzen, bemerkt Michael Brüderli: „Wo der Roboter keinen Einfluss auf die Qualität hat, uns aber im Arbeitsprozess entlastet und helfen kann, setzen wir ihn auch gerne ein.“

Für den Robotereinsatz war es höchste Zeit geworden, wie sich Manfred Suter erinnert: „Uns sind ja die Leute verlorengegangen, die diese Arbeit machen mussten.“ Kein Wunder, dass die heutigen Konditoren der Suteria den neuen Kollegen schätzen. Suter: „Wenn man die Handarbeit mit dem Einsatz eines Roboters kombinieren kann und trotzdem mit seinem Produkt einzigartig bleibt, dann spricht natürlich vieles für die Automatisierung.“ Die richtige Kombination sei eben auch ein wichtiges Argument für den Erhalt des Produkts und des Standorts.

Angesichts von Tausenden Torten pro Jahr wurde der LR Mate zum geschätzten Helfer in der Backstube. Mit circa 700 mm Reichweite und einer Traglast von 5 kg ist er das technische Abbild eines menschlichen Arms und auch in der Lebensmittelproduktion eine ideale Hilfe. Und wie alle Konditoren trägt auch er einen weißen Schutzanzug. Nur die Haube bleibt ihm erspart. Die Bedienung der Zelle ist auf einfache Handgriffe reduziert. Dosiereinheit, Behälter und Schläuche sind selbstverständlich auf optimale Reinigungseigenschaften ausgelegt, auch wenn immer das gleiche Produkt verarbeitet wird und keine „Kontamination“ durch andere Rezepturen zu befürchten ist. „Die Spritzdüse ist übrigens die gleiche, wie wir sie im Handbetrieb verwendet haben“, bemerkt Brüderli.
Auf einem kleinen Touchscreen wird eine von sechs Tortengrößen mit einem Durchmesser zwischen 12 und 26 cm eingestellt. Der Mitarbeiter füllt die Dosiereinrichtung mit der Haselnuss-Baisermasse, sorgt für einen Stapel Backbleche, und schon kann der Startknopf gedrückt werden. Je nach Tortengröße passen acht oder zwölf Baiserdeckel auf ein Backblech. Jede Torte hat einen Boden und einen Deckel aus Baiser. Mit der Dosiereinheit dressiert der Roboter in kreisenden Bewegungen die Masse. Gelegentlich muss von Hand nachgebessert werden, weil die Baisermasse keinesfalls unter hohem Druck verarbeitet werden soll und Lufteinschlüsse zu Fehlern führen können. Ist das Backblech voll, entnimmt es der Mitarbeiter aus der Zelle und schiebt es in den Ofen, wo es bei immer gleich niedriger Temperatur gebacken wird. Ein leeres Blech wird dann von einem Stapel automatisch in die Roboterzelle gezogen.

„Kompromisslose Qualität“ reklamiert die Suteria für sich. Was das heißt, erklärt Michael Brüderli: „Die Voraussetzung für ein gutes Produkt sind gute Zutaten.“ Billiger einzukaufen, so Brüderli, sei kein Problem. Seine „Swiss Made“-Strategie gehe jedoch in eine andere Richtung: „Uns ist es wichtig, immer die gleiche hohe Qualität zu haben.“ Nichts anderes erwarteten die Suteria-Kunden.
Dazu gehört auch die Frische aller Produkte. Deswegen kommt der Roboter mit einem Halbtagsjob aus. An die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit stößt der FANUC-Roboter damit nicht. Soll er auch nicht. Der Verkauf bestimmt die produzierte Menge. Lediglich vor hohen Feiertagen legt der automatisierte Bäckerkollege mal eine Extraschicht ein.
Und trotzdem: „Unsere Reputation haben wir uns durch traditionelles Handwerk erarbeitet.“ Daran werde sich nichts ändern. „Wir werden auch in Zukunft ausschließlich ‚Swiss Made‘ produzieren“, sagt der designierte Firmenchef. Expansionspläne hege er durchaus. China sei so ein Projekt. Das betreffe allerdings nur exklusive Verkaufsstellen und nur das Geschäft mit Schokolade. Die „Original Solothurner Torte“ wird auch in Zukunft ausschließlich aus Solothurn kommen. Michael Brüderli: „Wir produzieren so viel, wie wir von Hand produzieren können. Dann ist Schluss.“